Forst
Die sehr hohen Ansprüche der Forstbranche haben zu einem stark ausdifferenzierten Angebot an Forstreifen geführt, das sich sehr präzise an den Ansprüchen der einzelnen Maschinen orientiert. Alle Forstreifen basieren auf hochfesten Nylon-Karkassen, die Belastungsspitzen und mechanische Einflüsse mittels Stahleinlagen eliminieren können. Eine den Einsätzen angepasste Gummimischung optimiert das Produkt für den Einsatz im Forst. Das Angebot zielt auf fünf Maschinenkategorien: Rückezüge (Forwarder), Holzvollernter (Harvester), Rückeschlepper, Forstspezialschlepper (Skidder), Forsttraktoren (MFWD) und Rückewagen (Forestry trailer). Durch die teils sehr unterschiedlichen Einsatzbedingungen und Kundenansprüche ist eine Vielzahl an Spezialprodukten entstanden, die ein weites Spektrum an Lösungen für die Forsttechnik bietet.
Als Forwarder, Rückezug, Tragrückeschlepper oder kurz Tragschlepper wird in der Holzernte ein Fahrzeug bezeichnet, das geerntetes Holz aus dem Bestand rücken, aufladen und an den LKW-befahrbaren Waldweg transportieren kann. Im Gegensatz zum Skidder, vermag ein Forwarder die Baumstämme auch auf seinem Transportgestell oder -anhänger zu sammeln und dann komplett abzutransportieren. Forwarder werden oft zum Transport von Holzabschnitten verwendet (Kurzholzmethode). Allerdings ist ein Forwarder aufgrund seiner Bauweise nicht für den Werktransport geeignet. Das Fahrzeug ist als selbstfahrende Arbeitsmaschine zu klassifizieren. Ein Forwarder kann bis zu 18 Tonnen Holz zuladen.
Die hohen Traglasten von Rückezügen erfordern große Aufstandsflächen der Reifen und die Möglichkeit den Bodendruck durch die Nutzung von Bogiebändern weiter zu reduzieren. In Regionen mit weichen, wenig tragfähigen Böden kommen vorzugsweise Reifen zum Einsatz, die für den Einsatz mit Bändern optimiert wurden. In Mittelgebirgsregionen setzten die Kunden eher auf Traktionsprofile, die jedoch auch für den Einsatz mit Bändern und Kettengeeignet sein sollen.
TIANLI: Forest Grip, FFX1, FF, LSMG-N
Als Holzvollernter, Kranvollernter oder Harvester bezeichnet man spezielle Holzernte-Maschinen. Die Maschinen fixieren die Bäume, fällen sie und können die Stämme entasten und für den Abtransport mit dem Forwarder ablegen. Werden gleichzeitig noch die Äste zu Hackschnitzeln zerkleinert, spricht man von einem Hackschnitzelharvester. Als schwere Waldmaschinen benötigen sie ein engmaschigeres Rückegassennetz als die hergebrachte Bearbeitung und ermöglichen es, einige Arbeitsschritte wie die Zuordnung der Holzabschnitte zu sogenannten Sortimenten sofort an Ort und Stelle zu erledigen. Sie haben die Forstbewirtschaftung weltweit verändert und beschleunigt. In Deutschland wurden sie erstmals in großem Umfang zur Aufarbeitung der Windwürfe durch die Orkantiefs wie „Kyrill“ (18. Januar 2007) eingesetzt; seither nimmt der Anteil der Holzvollernter am Einschlagsvolumen beständig zu, was auch wegen der verringerten Unfallrisiken als sinnvoll erscheint.
Für diese Maschinen, deren Einsatzgewicht bei 22- 27 t liegt, ist eine hohe Standsicherheit unerlässlich, d.h. es kommen nur Diagonalreifen zum Einsatz. Auch die Holzvollernter werden häufig mit Bogiebändern eingesetzt, um Bodenschäden gering zu halten und eine maximale Standsicherheit zu erzielen, die oftmals durch Wasserfüllungen in den Reifen des Vorderwagens noch optimiert wird.