Erdbewegung OTR
Der Bereich Erdbewegung umfasst im wesentlichen Radlader, Kippfahrzeuge (Dumper), Grader (Erdhobel), Schürfwagen (Scraper) und Radplanierer (Raddozer).
Radlader
TIANLI: TUL300, TUL 302, TUL400, TUL500, TUL580, TU201, TU202
ASCENSO: WLB550
Ein Radlader ist eine Baumaschine zum Laden und Transportieren von Gütern über kurze Strecken. Ausgerüstet mit einer Schaufel ist ein Radlader für Erdbewegungsarbeiten oder anderen losen Materialien wie Schotter geeignet. Es gibt Radlader mit einem Gesamtgewicht von weniger als 2 t und mehr als 200 t. Eine kleinere Bauart des Radladers ist der Kompaktlader. Er zeichnet sich durch geringere Abmessungen und durch hohe Wendigkeit aus. Eine Sonderbauart der Radlader sind die im Untertagebau eingesetzten Fahrlader, die sich durch ihre geringe Bauhöhe auszeichnen. Die große Anzahl an möglichen Anbaugeräten gibt eine Vorstellung davon wie weit das Einsatzspektrum dieser Maschinen sein kann:
• Standardschaufel für Schüttgüter, wie Kies oder Mutterboden
• Leichtgutschaufel mit größerem Volumen für leichte Güter, wie Getreide
• Kombi-/Klappschaufel mit hydraulischer Frontklappe zur einfacheren Aufnahme von Gütern
• Paletten-/Ladegabel für palettierte Güter
• Kehrmaschine zur Reinigung von Straßen
• Mischkübel zum Mischen von Beton
• Steingabel zum Aufnehmen von Steinen
• Schneeschild (hydraulisch) zum Räumen stark verschneiter Straßen und Wege
• Schneefräse
• Ballenstecher zum Ausstechen größerer Pflanze
Die Ansprüche an die Reifen bezüglich der Verschleißfestigkeit sind hoch, was zu an die Einsätze angepasste Gummimischungen geführt hat, die besonders hitzebeständig, besonders schnittfest oder für den Wintereinsatz abgestimmt sein können. Um Schäden durch die starke Gewichtsverlagerung auf die Vorderachse vorzubeugen, ist eine Karkasse mit einem hohen Sicherheitsfaktor erforderlich, die diesen Belastungsspitzen auf die gesamte Lebensdauer gewachsen ist. Verstärkte Seitenwände und Scheuerschutzbänder garantieren eine hohe Standsicherheit bei gleichzeitiger Minimierung von Beschädigungen.
Kippfahrzeuge (Dumper)
TIANLI: TUL300, TUL 302, TUL306, TUE300, TUE301, TUE303, TUE400, TUE401, TUE402, TUE410
Grader (Erdhobel)
TIANLI: TU202
ASCENSO: MIB405
Typische Grader haben drei Achsen. Weniger verbreitet sind kleine, zweiachsige Grader. Der hinten montierte Motor und das Führerhaus befinden sich meist über der angetriebenen Tandem-Hinterachse. Die pendelnde Anordnung der Tandemachse bewirkt einen ruhigeren Lauf auf dem gerade planierten Grund und hat dadurch geringere Rückwirkungen auf den Schild. Außerdem bewirkt die doppelte Hinterachse einen geringeren Bodendruck und damit geringere Spuren auf dem Planum. Um einen möglichst langen Radstand und damit eine große Laufruhe auf unebenem Gelände zu erzielen, ist die lenkbare Vorderachse an einem langen, hoch angeordneten Vorbaurahmen angeordnet. In der Fahrzeugmitte befindet sich zwischen den Achsen und unter den Rahmenholmen ein breiter Schild, die sogenannte Schar. Viele Grader sind zusätzlich mit einem Frontschild ausgerüstet für Schubarbeiten bei Schüttgütern und Hilfe für sonstige Erdbewegungen. Häufig sind die Vorderräder seitlich kippbar, um die durch den schräg stehenden Schild entstehenden Seitenkräfte besser abzufangen. Ebenso besitzen viele Grader Heckaufreißer, um Böden aufzulockern. Ein typisches Einsatzgebiet für Grader ist unter anderem der Straßen- und Wegebau, wo er zum Ebnen des Unterbaus von Straßen oder der Deckschicht unbefestigter Straßen und Wege genutzt wird. Auch auf schiefen Ebenen und als Böschungshobel ist er verwendbar. Man unterscheidet Grader (wie bei Baumaschinen oft üblich) nach dem Einsatzgewicht. Weitere Merkmale sind Motorleistung und Scharbreite in Fuß. Maßgeblich ist jedoch das Gewicht. Die anderen Faktoren sind auf das Einsatzgewicht abgestimmt.
Schürfzüge (Scraper)
TIANLI: TUL300, TUL 302, TUL400, TUL500
Motor-Schürfzüge bestehen aus Vorder- und Hinterwagen. Auf dem Vorderwagen befindet sich der Fahrerplatz und zumindest ein Antriebsmotor (bei einmotorigen Maschinen) der auf die Räder der Vorderachse wirkt. Der Hinterwagen besteht im Wesentlichen aus dem hydraulisch verstellbaren Schürfkübel und der hinteren Achse. Bei zweimotorigen Ausführungen befindet sich auf dem Hinterwagen ein weiterer Antriebsmotor, der auf die Hinterachse wirkt (Doppelmotor-Schürfzug, Allrad-Antrieb). Beide Fahrzeugteile sind mit einem hydraulisch angetriebenen Gelenk verbunden (Knicklenkung). Zum Aufnehmen der Erdmassen wird der Schürfkübel mittels Hydraulik abgesenkt. Durch die Vorwärtsfahrt der Maschine wird mittels der Schneide des Schürfkübels Erde gelöst und in den Kübel hineingeschoben. Nach der Füllung wird der Kübel angehoben und mittels einer ebenfalls hydraulisch bewegten Vorderwand (Kübeltor) geschlossen. Sodann fährt die Maschine zur Entladestelle, das Kübeltor wird geöffnet und durch Vorschieben der hinteren Kübelwand wird das Erdmaterial während der langsamen Weiterfahrt wieder ausgestoßen und dabei flächig verteilt. Schürfzüge können je nach Bauart Material im Volumen von 8 bis 34 m³ aufnehmen. Die Motorleistungen liegen zwischen ca. 140 und 470 kW. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt bis zu 50 km/h. Bei einmotorigen Schürfzügen reicht die Zugkraft in der Regel nur zum Fahren, nicht aber zum Schürfen (da nur zwei Räder angetrieben), zumindest in festeren Böden. Daher werden diese Maschinen während des Schürfvorganges in der Regel durch Planierraupen unterstützt, die den Schürfzug hinten mittels einer dafür gedachten, gefederten Druckplatte über ihr Planierschild schieben (Schubhilfe, Pushraupe). Eine weitere Variante ist das Kuppeln von mehreren Schürfzügen während des Schürfens, die nacheinander befüllt werden, so dass dabei die Kraft aller Fahrzeuge zur Verfügung steht (sog. Push-Pull Scraper). Die Maschinen sind dazu mit entsprechenden gefederten Kuppelvorrichtungen ausgerüstet, die vom Fahrerplatz aus hydraulisch verbunden und gelöst werden können, nach dem kraftaufwändigen Schürfen trennen sich die Fahrzeuge und fahren getrennt zur Entladestelle. Eine weitere Bauart sind Anhängeschürfwagen ohne eigenen Motor die von Planierraupen oder starken Radtraktoren gezogen werden. Die Reifen für dieses Maschinensegment sind auf maximale Traktion ausgelegt, die Wülste sind mit einem Wulstkern ausgestattet, dessen Materialfestigkeit extreme Zugkräfte übertragen kann.
Radplanierer (Raddozer)
Die Radplanierer sind bevorzugt in Bereichen wie Tagebau, Reinigung, Haldenarbeiten, Straßenwartung, Recycling im Einsatz, sowie bei Aufgaben mit Fahrten zwischen mehreren Standorten. Die Reifenausstattung orientiert sich im Wesentlichen am Angebot, welches für Radlader verwendet wird.